Das Birdland in Hamburg ist ein Jazzclub mit Kultstatus und eine feste Größe in der Hamburger Musikszene. Der Club wurde 1985 von Dieter Reichert gegründet und befindet sich im Stadtteil Hoheluft-West.
Mit rund 150 Sitzplätzen bietet das Birdland eine intime Atmosphäre, in der Jazzfans regelmäßig Live-Konzerte erleben können. Der Club hat sich in den letzten Jahrzehnten als wichtiger Treffpunkt für Musiker und Liebhaber der Jazzmusik etabliert und ist aus der Hamburger Kulturlandschaft nur noch schwer wegzudenken.
Wie alles im Keller begann
Der Gründer Dieter Reichert hatte den Club einst im Keller seines Wohnhauses eröffnete. Unterstützt wurde er vom Förderverein Jazz Federation Hamburg e.V., der die Veranstaltungen organisierte.
Von Beginn an setzte der Club auf ein abwechslungsreiches Programm, das verschiedene Jazzstile abdeckte. Swing, Mainstream, Bebop, Latin und Modern Jazz standen regelmäßig auf dem Spielplan. Mehrmals pro Woche fanden Konzerte statt, in denen Newcomer und Stars auftraten.
Highlight des Birdland war die wöchentliche Jam-Session. Hier trafen sich Anfänger und erfahrene Musiker, um gemeinsam zu improvisieren. Diese Sessions boten die Möglichkeit für musikalischen Austausch und verleihten der lokale Jazzszene einen Schub. Zusätzlich wurde einmal im Monat eine Vokal-Session veranstaltet, die dem Club eine weitere Facette verlieh und das Programm abrundete.
Große Namen auf kleiner Bühne
Im Laufe der Jahre traten im Birdland viele bekannte Namen im Jazzm auf. Musiker wie Chet Baker, Johnny Griffin, Joe Henderson, Art Blakey, Ray Brown, Diana Krall, Tommy Flanagan, Brad Mehldau sowie die Brüder Branford und Wynton Marsalis sind eng mit dem Club verbunden.
Viele dieser Auftritte wurden live mitgeschnitten und auf etablierten Labels wie ACT, Polonia und Nagel-Heyer Records veröffentlicht. Die musikalische Qualität und die besondere Atmosphäre machte das Birdland zu einem wichtigen Ort für Jazzfans aus Hamburg und der Umgebung.
Comeback eines Kultclubs
Nach 28 Jahren Betrieb schloss das Birdland im Juni 2013, als sich Dieter Reichert aus Altersgründen zurückzog. Die Schließung die Hamburger Jazzszene hart. Viele Fans und Musiker vermissten den Club, der über Jahrzehnte ein Zentrum für Jazzmusik gewesen war.
Im Oktober 2014 öffneten Dieter Reicherts Söhne, Wolff und Ralph Reichert, den Club wieder. Unterstützt werden sie von Julius Horn, einem erfahrenen Konzertveranstalter und Betreiber der Bar „Freundlich + Kompetent“. Seit der Wiedereröffnung finden regelmäßig Jam-Sessions, Jazzkonzerte sowie Singer/Songwriter-Abende statt. So setzt das Birdland seine lebendige Tradition fort und bleibt ein wichtiger Anlaufpunkt für Musikliebhaber.
Das Birdland heute
Heute versteht sich das Birdland nicht nur als Jazzclub, sondern als Treffpunkt für Musikfans verschiedener Genres. Neben Jazz aus Deuschland und aller Welt stehen auch Funk, Pop und Singer/Songwriter-Formate auf dem Programm. Die Betreiber legen großen Wert auf eine familiäre Atmosphäre, hochwertige Livemusik und eine gut ausgestattete Bar mit ausgewählten Getränken.
Der Club bietet Raum, um den Alltag hinter sich zu lassen und Musik in entspannter Umgebung zu genießen. Die intime Größe des Birdland ist das genaue Gegenteil des Berliner Jazzfest und sorgt dafür, dass Besucher den Künstlern nah sind und Konzerte besonders intensiv erleben können. Das macht den Club zu einem Ort, an dem Musik lebendig ist.
Ein Klassiker mit Zukunft
Das Birdland in Hamburg ist eine Institution mit langer Geschichte und lebendiger Gegenwart. Von der Gründung 1985 über die Schließung 2013 bis zur Wiedereröffnung 2014 hat der Club immer wieder gezeigt, wie wichtig er für die Hamburger Musikszene ist. Mit seinem vielfältigen Programm, der besonderen Atmosphäre und der Verbindung von Tradition und Moderne bleibt das Birdland ein unverzichtbarer Teil der Kultur an der Elbe.